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Weltoffenheit ein Fremdwort

In einem Fachmagazin für Tourismus hat die Chefredakteurin vor kurzem über ein Gespräch mit einem Taxifahrer in einer deutschen Stadt berichtet, die sie anläßlich eines Kongresses besucht hatte. Wenig erbaulich der Beginn, denn der Taxifahrer auf der Fahrt vom Flughafen zum Veranstaltungsort ließ seinem Zorn darüber seinen Lauf, dass "Fremde" seine Leben nur stören würden. Dass Touristen eigentlich auch gut für sein Geschäft sein könnten, wollte er nicht so richtig bestätigen. In derselben Stadt erzählte ein Stadthotelier davon, dass er mit Eröffnung eines Luxushotels in einem bestimmten Stadtteil große Probleme gehabt hätte. Eingeschlagene Fensterscheiben, Farbbeutel, die gegen die Fassade des neuen Hotels geworfen wurden, Proteste von Linken mit Plakattexten wie "Luxus tötet uns" skandierten, dass man in diesem Stadtteil eher unter sich bleiben wollte. Dabei wollte er mit seinem Hotel, in dem ausschließlich lokale Künstler auftreten sollten, genau den Charme dieses für die Stadt typischen Teiles bewahren.

Der Tourismus, so die Autorin des Editorials, habe es schwer in diesen Zeiten. Er stößt auf Ablehnung - nicht nur in dieser Stadt. Weltoffenheit ist abhanden gekommen und es fehle dem Tourismus an der nötigen Wertschätzung.


Bürger, ganz gleich, ob linker, liberaler oder rechter Gesinnung, begehren auf gegen alles Fremde in ihrer Stadt.


Unsere gewählten Volksvertreter sollten eigentlich mit "verbindenden" Worten und auch Maßnahmen dafür eintreten, dass die ihnen anvertrauten Städte und Regionen Weltoffenheit an den Tag legen. Nicht zuletzt im Interesse eines erfolgreichen Tourismus.


Das Gegenteil ist der Fall - Präsidenten und Staatsoberhäupter polemisieren mit Slogans wie "America first", gerade in diesen Tagen Orban's "Ungarn zuerst" und vor gar nicht langer Zeit auch bei uns "Wien darf nicht Chicago werden" aus der rechten Ecke.


Alles schon auf Plakaten und in Wahlkämpfen benutzt und zu sehen. Und definitiv keine Einladung, Land oder Stadt zu besuchen. Schade(n) für Tourismus und Gastgewerbe und dringend Zeit, Vorurteilen die rote Karte zu zeigen.



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